Merkblatt zur kleingärtnerrischen Nutzung

Der folgende Text ist als Anregung und Empfehlung zu verstehen, er kann nur grob umfassen, was unsere viel­schichtige kleingärtnerische Nutzung umfasst.

Was heißt kleingärtnerische Nutzung?

Kleingärtnerische Nutzung wird durch das Bundeskleingar­tengesetz definiert und bedeutet, auf 1 /3 der Gesamtfläche unseres Gartens müssen Obst und Gemüse angebaut werden. Unsere Gartenanlagen sind nur solange durch das Gesetz geschützt, wie auch kleingärtnerische Nutzung stattfindet. Das ist gar nicht so schwer!

1 Mischkultur

Mischkultur im Garten

Angebaut werden darf, was das Herz begehrt. Einfache Kulturen wie Möhren, Zwiebel, Kartoffeln, Radieschen, Salat, etc. gedeihen in fast jedem Boden. Hierzu ein kleiner Mischkulturenplan, was gut miteinander gedeiht, was weni­ger gut.
Die beste Voraussetzung für gutes Gedeihen der Kulturen ist jedoch grundsätzlich die richtige Standortwahl. Pflanzen ind anfällig und werden von Ungeziefer befallen am ungünstigen Standort. Vorher sollte also geklärt werden, welche optima­len Bedingungen braucht die Pflanze (Sonne, Schatten, feucht, trocken, Lehm- oder Sandbo­den … ). Mit Gesteinsmeh­len kann der Boden even­tuell aufgebessert werden. Vorher sollte aber

eine Bodenanalyse über seinen Zustand Aufschluss geben.
Falls doch einmal Schädlinge auftreten bitte vorzugsweise zu nützlingsschonenden Mitteln greifen. Oft reichen schon selbst hergestellte Stärkungsmittel um den Befall in den Griff zu bekommen.
Auch Blumen in Mischkultur mit Obst und Gemüse helfen schützen gegen Schädlinge. Ringelblume oder Tagetes als

auf den Boden und Nematoden abwehrend. Kapuziner­kresse z.B., nicht nur im Beet, auch unter Apfelbäumen, hält schwarze Läuse ab.
Durch die zunehmende Trockenheit in unserer Region, die sehr wahrscheinlich auf die Klimaerwärmung zurückzufüh­ren ist, ist es wichtig sich als Kleingärtner darauf einzustel­len. Wir haben verschiedene Möglichkeiten durch Mulch und Gründüngung den Boden vor dem Austrocknen zu schützen und so Wasser zu sparen. Mulchen kann man mit allen möglichen Materialien wie Grasschnitt, Laub, Bein­well- oder Rhabarberblättern, ja selbst Brennnesselschnitt ist ein nahrhafter und schützender Mulch.

2. Gründüngung

Aber auch Gründüngung hält den Boden bedeckt und le­bendig (Phacelia, Perserklee, Senf oder Bitterlupine). Der Boden kann so Feuchtigkeit länger halten, Bodenlebewe­sen bleiben lebendig und stellen den Kulturpflanzen die Nährstoffe zur Verfügung. Gewässert wird vorzugsweise weniger oft, dafür durch­dringend. Nach der Ernte kann das Beet neu bestellt werden mit aller Art Wintergemüse wie Grün- oder Rosen­ kohl etc. selbst Winterroggen oder jeglicher Frühjahr eingearbeitet werden.

Gründüngung mit natürlicher Beetumrandung

Auch Flächenkompost ist eine Möglichkeit damit sich der Boden über Winter wieder erholen und mit Nährstoffe an­reichern kann.
Alle Gartenabfälle sollten an einem Kornpostplatz in unse­rem Garten kompostiert sprich wiederverwertet werden. Ein richtig aufgesetzter Kompost verwandelt unsere Gartenab­fälle in nicht allzu langer Zeit zu neuer nährstoffreicher Erde die wir auf unseren Beeten wunderbar verwerten können.

3. Kompost

Kompost ist ein gesunder und preiswerter Nährstofflieferant und als harmonischer Dünger jeglichen Dün­gersalzen vorzuziehen. Beerensträucher wie Johannisbeeren, Brombeeren, Himbeeren oder Stachelbeeren lieben zum Beispiel als ehemalige Wald­pflanzen sauren Laub­kompost.

Kompostplatz

4. Obstbäume und Hecken

Auch die Obstbäume in unserem Garten brauchen nicht allzu viel Pflege. D.h. ein jährlicher Schnitt ist ausreichend damit sie vital bleiben und nicht vergreisen. Es lohnt sich einen entsprechenden Schnittkurs mitzumachen. Im Gar­tenfreund werden jedes Jahr kostenlose Kurse angeboten. Es gibt auch reichlich Literatur, jede gut sortierte Bibliothek verfügt über ausreichende Auswahl.
In unseren Garten gehören aber natürlich auch Hecken und Gehölze. Der Trend bei den Hecken in unseren Gartenan­lagen geht über Jahre hin zu immergrünen Hecken, wobei Thuja und Kirschlorbeer sehr beliebt sind.
Wir als Kleingärtner können zur Artenvielfalt beitragen, indem wir verstärkt heimische Natur erhalten. Durch die gezielte Wahl von heimischen Gehölzen und Hecken kön­nen wir Insekten und Vögel unterstützen. Heimische Ge­hölze bieten nicht nur unserer Tierwelt Nahrung, Unter­schlupf und Schutz, sie sind auch hervorragend an unsere Wachstumsbedingungen angepasst – d.h. sie sind pflege­leicht, widerstandsfähig und obendrein noch preiswert.

5. Tiere im Garten

Überhaupt können wir unseren Garten für allerlei Tiere attraktiv gestalten. So können wir in einer Ecke unseres Gartens eine Fläche mit Brennnesseln bewachsen lassen. und so Schmetterlingen wie Pfauenauge etc. die Möglichkeit geben sich zu vermehren.

Insektenhotel

Ein Totholzhaufen wird gerne von Igeln angenommen. Insektenhotels sind willkommene Nistmöglichkeiten für frühe Bestäuber (meist Wildbienen). Mit Nistkästen können wir Vögel in den Garten locken.

Totholzhaufen, perfekt für Igel

Auch Wespen, Hummeln und Hornissen können toleriert werden. Es handelt sich hier um nützliche Insekten, die in Ruhe gelassen, keineswegs aggressiv sind. Außerdem sind sie geschützt und dürfen nicht vernichtet werden. Falls es doch zu Problemen kommen sollte, wendet man sich an den NABU damit die Tiere umgesiedelt werden können.

Literaturhinweise

Kreuter, Marie-Luise:
Der Biogarten, München
ISBN 3-405-15841-9

Kreuter, Marie-Luise:
Pflanzenschutz im Biogarten, München
Abtei zur HI. Maria:
Gemüseanbau im Biogarten, Fulda
ISBN 3-924201-37-4

Funke, Werner:
Der Obstgehölzschnitt, München 1995

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Sprechstunde des Gartenfachberaters
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  • Bus X21 Rosenthal Nord
  • Bus 122 bis Hauptstr./ F.-Engels-Strasse
  • Bus 124 bis Hauptstr./ F.-Engels-Strasse